Neue Rahmenbedingungen für Tätowierer und Pigmentierer: EU beschränkt Auswahl an Farb-Chemikalien.
Mit 4. Jänner 2022 gelten für die europäischen Tätowierer und Pigmentierer neue Rahmenbedingungen: durch eine Änderung in der EU-Chemikalienverordnung REACH wird die Verwendung von mehr als 4.000 Chemikalien in Tätowierfarben und Permanent-Make-up beschränkt.
Grund dafür sind neue Höchstkonzentrationsgrenzwerte für einzelne Stoffe oder Stoffgruppen, die in den Farben zum Einsatz kommen. Aktuell arbeiten die Farbenhersteller mit Hochdruck daran, REACH-konforme Farben zu produzieren und zeitgerecht anzubieten. Lediglich für Pigment Blau 15:3 und Pigment Grün 7 konnte man sich auf eine Übergangsfrist bis 4. Jänner 2023 einigen.
Der Wegfall der verwendbaren Farben schränkt die kreative und künstlerische Arbeit der niederösterreichischen Tätowierer und Pigmentierer massiv ein. Diese Änderungen bedeuten auch einen drastischen Einschnitt in die Möglichkeiten, individuelle Motivwünsche von (Neu-) Kunden umzusetzen.
Niederösterreichs Tätowierer und Pigmentierer appellieren gerade jetzt an Interessenten und Kunden, ihnen als ausgewiesene Profis treu zu bleiben und nicht zu Anbietern zu wechseln, die Hygienestandards und geltende Verordnungen ignorieren.
Landesinnungsmeisterin Christine Schreiner ist es wichtig zu betonen, dass diese Änderung vonseiten der EU nicht den Wünschen der Tätowierer und Pigmentierer entspricht: „Selbstverständlich hat die Gesundheit unserer Kunden oberste Priorität. Derart drastische Einschnitte in die Nutzung von bisherigen Farben und Inhaltsstoffen wollen wir allerdings nicht widerspruchslos hinnehmen.“
Sowohl die Bundesinnung als auch LIM Christine Schreiner setzen sich aktiv für eine Verlängerung der Übergangsfristen (aktuell bis 4. Jänner 2023) ein. In einer Petition zum Erhalt der beiden Pigmente Blue 15:3 & Green 7 in der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH) beim EU-Petitionsausschuss aufgerufen – diese Petition kann und soll online unterstützt werden. Zur Petition >>>